Was soll ich euch sagen?
2022 war für mich mental genauso bleiern, wie die beiden vorangegangenen Jahre, auch wenn es nicht mehr diese emotional erdrückenden Restriktion gab. Dieses allumfassende Thema Corona, welches die Spaltungstendenz in der Gesellschaft erneut verstärkt hat, ist immer noch in der Birne. Ach, lassen wir das einfach. Shit Happens! Für ein Jahresfazit reicht es dennoch.
Was die Szene anbelangt, so scheinen sich viele noch in einer Art Ruhestellung zu befinden. Irgendwie kommt mir die Atmosphäre auf den Bikerpartys und offenen Abenden passiver und weniger ausgelassen vor. Zudem habe ich den Eindruck, dass sich etliche einfach daran gewöhnt haben, dass es auf der heimischen Couch eigentlich ganz nett ist. Sie kriegen den Hintern nicht mehr hoch. Insofern hoffe ich darauf, dass mich 2023 eines Besseren belehrt.
Spektakuläre Anlässe, die von den Publikumsmedien in bekannter Manier ausgeschlachtet wurden, gab es in diesem Jahr nur wenige. Duisburg, optisch ein medialer Leckerbissen, verpuffte sehr schnell, jedenfalls ist das Thema derzeit off. Das Verbot des HAMC Berlin Central erfolgte zwar in diesem Jahr, es war aber letztlich nur ein Nachläufer und an sich aus Sicht des Staates nur die logische Konsequenz der vorherigen juristischen Ebene.
Hochkonjunktur erlebten die Reactions in den sozialen Kanälen. Offensichtlich haben auch die Verlage gemerkt, dass sie immer stärker am Daumen lutschen müssen, um irgendwie noch eine Story aus der Rockerszene auspressen zu können. Aber es hat funktioniert. Heise und Heuer werden im Netz gefeiert, das Format „Im Verhör“ generiert Millionen Klicks. Bad News as his Best, Crime zieht immer. Werde ich deshalb auch Influencer? Ums Verrecken nicht, auch wenn das geschäftlich angeraten wäre.
Ganz ehrlich, ich hätte sowas von Bock auf ein Duell mit Heuer vor laufender Kamera, wohl wissend, dass die Nummer keinesfalls ungefährlich ist. Letztlich mache ich mich automatisch zum Vertreter der von seinem Format betroffenen Clubs und als Nichtmember dieser steht mir das m. E. nicht zu. Es braucht daher noch Bedenkzeit, welches Konzept hier greifen könnte.
Vor der „Norddeutschen Präsidentenversammlung“ konnte ich mich dieses Jahr beim HAMC Altmark äußern und die bisherigen Reaktionen darauf sind durchweg positiv. Hier zeigte sich aber erneut, dass die Naivität im Umgang mit staatlichen Maßnahmen echt hoch ist und dass viele Clubmember sich für potenzielle Wechselwirkungen in Bezug auf die Restriktionen gegen andere Clubs einfach nicht interessieren. Nun, da ich auch für 2023 eine Einladung erhielt, könnte ich mir da einen Ansatz vorstellen.
Das Schreiben der Polizeidirektion Osnabrück im Kontext zu dem Verbot der Bandidos MC Federation West Central erzeugte aber wenigstens in der Versammlung Aufmerksamkeit, denn es richtete sich ja genau an die Clubs in der Region Osnabrück, die eben nicht vom Insignienverbot betroffen sind und bisher dachten, wir leben auf einem Ponyhof. Und auch wenn es bisher nicht zu massiven Einsätzen bei den dortigen Partys kam, denkt man nicht, die Nummer ist ad acta gelegt. Obacht!
Ansonsten war das Jahr 2022 eher bestimmt durch die allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Inhalte, die jeden betreffen und mehr oder weniger umtreiben. Ich habe keine Hoffnung dahingehend, dass sich das in 2023 ändert, ich habe aber die Hoffnnung, dass ich mich im nächsten Jahr wieder weitaus mehr mit den Themen beschäftigen kann, die letztlich das Onlinemgazin bestimmen sollten, nämlich Bikerinhalte, Biker-Partys, Open Houses, Bikertreffen, Themen aus dem Biker Business sowie Bands, die in den Clubs spielen möchten.
Fazit!
Ich werde älter, die 60 ist bereits in Sichtweite, aus Obelix ist Obelixchen geworden. Ja, es ist nicht immer ganz einfach sich seine mentale Frische zu bewahren, aber ich arbeite stets daran. Insofern gilt mein Versprechen, dass ich mich auch in 2023 um eine bestmögliche Neutralität bemühe und eure Themen solide darstelle.
Ein Aspekt wird in 2023 sicherlich zu den Jahreshöhepunkten zählen. Mein Bengel verlässt den Status des bevölkerungspolitischen Blindgängers. Er freut sich auf sein erstes Kind und ich mich darauf Opa zu werden. Wundert euch also nicht, wenn das Obelixchen hier und da mal mit der Bobbykarre um die Häuser zieht.
Für das Frühjahr 2023 ist das eigene Merchandising angedacht. Ich werde keinen großen Shop installieren, aber Nils von Wir Könnens by BM aus Stuhr und ich haben die ersten beiden Motive save und damit starten wir in einer Kooperation. Die Intention zielt ganz klar auf das ab, was Bikesmusicandmore ausmacht und uns verbindet. Seid gespannt.
Grußwort!
Allen Partner, egal ob Werkunde, Freebiker oder Club, danke ich herzlichst für die Unterstützung & Treue, ganz besonders danke ich allen Szenegängern, die mir ihr Vertrauen schenkten, dass ich mit ihren Informationen sensibel und umsichtig umgehe. Ich denke, ich habe das bisher recht gut hinbekommen, auch wenn sicherlich irgendwann der Tag X kommt, an dem es nicht so ist.
Macht euch eine geile X-Mas-Zeit, entspannt ein wenig und dann lasst uns zusammen auch in 2023 wieder ordentlich die Partys und die Straßen rocken. In diesem Sinne wünsche ich allen ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Insbesondere gilt das meinen Brüdern, des aus meiner Sicht geilsten Clubs überhaupt. Aber das sollte ja jeder für seine ein Anspruch nehmen. Rock on 2023!
